Keine Angst vor Energiepreisen dank Facilitymanagement

Dank eines konsequenten Energiemanagements ist die Werner Rädlinger Gruppe bereits gut aufgestellt, um den explodierenden Energiepreisen entgegenzuwirken.

Ständig steigende Energiepreise sind ein echtes Problem für viele Unternehmen - die Werner Rädlinger Gruppe arbeitet bereits seit langem mit einem zielstrebigen Energiemanagement und ist so in der Lage, die Preise abzufedern. Die Schlüsseabteilung ist dabei das Facilitymanagement der Rädlinger energy GmbH.

Das Schlüsselwort im Energiemanagement lautet Energieeffizienz. Die Energiepreisentwicklung lässt sich nicht beeinflussen. Wohl aber die Verbrauchsentwicklung. Ziel der Werner Rädlinger Gruppe ist es deshalb, den Strom- und Heizmittelverbrauch trotz des weiteren Unternehmenswachstums zu senken, ohne den Betrieb zu beschränken. Und den Eigenversorgungsgrad weiter auszubauen.
Dazu wurde 2022 ein Energieteam ins Leben gerufen, das sich drei Mal pro Jahr trifft. Es behält die Energiepreisentwicklung im Allgemeinen sowie den Verbrauch in den Unternehmen im Auge, definiert und wertet energetische Kennzahlen aus, und legt Energieeffizienzmaßnahmen fest:

Systematische Maßnahmen

Energetische Transparenz durch Erfassung von Messdaten erhöhen: Aktuell werden in der entsprechenden Energiemanagementsoftware die bereits installierten Zähler erfasst. Bei Neubauten – wie den Hallen in Chammünster – werden die entsprechenden Messinstrumente gleich mit eingebaut. In den bestehenden Bauten sind bzw. werden die Messstellen nachgerüstet. Aufgrund der gewachsenen Strukturen wird diese Umrüstung über mehrere Jahre ausgebaut.

Betriebliche Maßnahmen

  • Unnötige Beleuchtungen abschalten
  • Beleuchtung nach Betriebsschluss abschalten
  • Mitarbeitende im Umgang mit Druckluft- oder Schweißgas sensibilisieren
  • Unnötige Wege der Flurförderfahrzeuge durch Routenoptimierung und -planung vermeiden
  • Mitarbeitende bezüglich Fahrten mit Unternehmensfahrzeugen sensibilisiern

Prozesstechnische Maßnahmen

  • Alternativen bei Neuanschaffungen und Prozessanpassungen energetisch bewerten
  • Fördermöglichkeiten prüfen
  • Eingegangene Ideen und Anregungen zur Energiemengeneinsparung beurteilen

Aktuelles Energieeffizienzprojekt

Undichte Fenster oder defekte Rahmen tragen dazu bei, dass Wärme ungenutzt ins Freie entweicht und somit intensiver geheizt werden muss. In der Zentralwerkstatt in Schwandorf werden deshalb derzeit die Fenster getauscht, was eine Energieeinsparung von rund 56.000 Kilowattstunden bedeutet und den Gasverbrauch des Gebäudebauteils auf gut ein Viertel senkt.

Energetische Kennzahlen

„Das Energieteam hat bereits dreizehn Kennzahlen, sogenannte SEU (Significant Energy Users = wesentliche Energieverbraucher), festgelegt. Damit werden zukünftig jeweils mindestens 90 Prozent des Energieverbrauchs in den einzelnen Unternehmen der Gruppe erfasst“, erläutert der Energiemanagementbeauftragte Thomas Fischer. Damit erfüllt die Werner Rädlinger Gruppe die Vorgaben der Energiemanagement-Zertifizierung gemäß ISO EN 50001:2018. „50 Prozent des betrachteten Energieverbrauchs müssen bis zur Rezertifizierung im September 2023 eine Verbesserung aufweisen. Daran arbeiten wir mit unseren Maßnahmen“, verspricht Thomas Fischer.

Ausbau des Eigenversorgungsgrads

Zahlreiche geeignete Dächer am Hauptsitz in Windischbergerdorf sind bereits mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. In diesem Jahr wurden Module für weitere 155 Kilowatt-Peak für den Eigenverbrauch installiert. Der so produzierte Strom, 35 durchschnittliche Haushalte versorgen könnte, wird direkt vor Ort verbraucht. „Da in den Büros und in der Fertigung in der Regel dann gearbeitet wird, wenn die Sonne scheint, sind Speicher nicht nötig“, erklärt Christian Wendl, Vertriebsleiter der Rädlinger energy GmbH, deren Team die Anlage geplant und installiert hat.
Am Standort Weiding ist für das Produktionsgebäude der Rädlinger primus line GmbH ebenfalls eine zusätzliche Photovoltaikanlage mit 200 Kilowatt-Peak für den Eigenverbrauch in der Produktion geplant. Dort wird die Abwärme aus der Produktion bereits zum Heizen genutzt.
Derzeit werden etwa 30 Prozent des in Windischbergerdorf verbrauchten Stroms selbst produziert. Um autarker zu werden, wird selbst erzeugter elektrischer Strom eine immer wichtigere Rolle spielen: Die Kapazitäten zur Gewinnung über Photovoltaikanlagen wird daher an allen Standorten ausgebaut. Durch den Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu elektrischem Strom, zum Beispiel durch Wärmepumpentechnologie wird hierdurch nicht nur die Abhängigkeit der Versorgung von elektrischem Strom, sondern auch der Heizenergie reduziert.

FACILITYMANAGEMENT

Das Wichtigste: Das Facilitymanagement-Team wurde in diesem Jahr personell verstärkt und umfasst nun zehn Mitarbeitende. Damit konnten 2022 neben den fortlaufend anfallenden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unter anderem folgende Projekte umgesetzt beziehungsweise weitergeführt werden:

  • Fenstertausch in der Zentralwerkstätte Schwandorf – Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung, siehe oben
  • Neubau Sozialtrakt in Windischbergerdorf – Umsetzung
  • Brandschutz – fortlaufendes Thema
  • Neugestaltung der Rädlinger energy Lagerhalle in Chammünster und der Werkstatt Instandhaltung (ehemalige Schreinerei) in Windischbergerdorf
  • Absicherung der Stützwand in der Maschinenbau-Fertigung
  • Mehr als 30 Erdanker bis zu einer Tiefe von elf Metern reduzieren fortan den Druck des Erdreichs auf die Stützwand.