Eva im Gespräch mit...

Sebastian Wagner & Philipp Hermansky, Leitung Einkauf

Wie lange seid ihr schon in der Werner Rädlinger Gruppe?

Philipp: Ich bin seit dem 01.07.2007 dabei.
Sebastian: Ich bin seit Juni 2019 im Unternehmen.

Wie seid ihr auf die Werner Rädlinger Gruppe aufmerksam geworden?

Philipp: Werner Rädlinger war bei meinem damaligen Arbeitgeber Kunde, und als er mich damals gesehen hat, hat er mich gefragt, warum ich hier und nicht bei ihm arbeite. Dadurch bin ich zu Rädlinger gekommen.
Sebastian: Rädlinger war schon immer ein bekannter Name im Landkreis und ich suchte damals nach meinem Betriebswirt eine Herausforderung. Das war für mich natürlich ein ganz neues Thema, aber Philipp hat in mir sofort etwas erkannt. Mir hat es hier von Anfang an richtig gut gefallen - vor allem die Menschlichkeit und die Duz-Kultur. 

Wie war euer erster Eindruck?

Philipp: Mein erster Eindruck war: Groß, größer, riesig! Bei meinen letzten beiden Arbeitgebern war es damals schon ein Sprung zu einer größeren Firma, aber Rädlinger ist Industrie und natürlich nochmal viel größer.
Sebastian: Ich bin vom Einzelhandel in die Industrie gegangen und konnte mir gar nicht vorstellen, was sich alles hinter den riesigen Hallen versteckt. Ich war sehr beeindruckt.

Was sind jeweils eure Aufgaben in eurer Abteilung?

Philipp: Da gibt es sehr viele Aufgaben. Grundsätzlich bauen wir als Abteilungsleiter Prozesse auf, kontrollieren und aktualisieren diese. Wir haben Personalthemen wie die Personalplanung und Schulung. Wir nehmen auch strategische Ausrichtungen vor, indem wir Lieferantenverträge abschließen. Natürlich sind wir auch im Daily Business tätig, und kaufen alles vom Klopapier bis zu großen Maschinen ein. Es ist sehr vielfältig. 
Sebastian: Der große Spagat ist zwischen operativ und strategisch. Einerseits muss man Lieferscheine anpassen und ist die erste Anlaufstelle für Lager und Rechnungsabteilung. Andererseits muss man langfristige Strategien aufbauen und größere Maschinen verhandeln. Dazu kommen noch tägliche Aufgaben wie Stammdatenpflege, was die Arbeit sehr abwechslungsreich macht.

Wie läuft der Prozess einer Bestellung bei euch ab – von der Bedarfsmeldung bis zur Lieferung?

Philipp: Wir bekommen einen Bestellauftrag. Dann stellen wir die Anfrage an die möglichen Lieferanten, machen anschließend einen Preisvergleich und bestellen. Dann warten wir auf die Auftragsbestätigung. Anschließend wird eine Terminkontrolle durchgeführt. Natürlich kann es dazwischen tausend Sonderfälle geben, die passieren können, aber das ist der Standardprozess.
Sebastian: Wir versuchen uns natürlich auch immer zu verbessern und Abläufe zu automatisieren. Zum Beispiel schließen wir Rahmenverträge ab und versuchen so, den Bestellprozess zu umgehen. Dabei machen wir eine fest definierte Menge mit den Lieferanten aus, die wir dann nur abrufen müssen. Im Maschinenbau haben wir jetzt etwas integriert, bei dem die Verbrauchsartikel automatisch nachbestellt werden. Das entlastet natürlich enorm.

Welche Ausbildung habt ihr gemacht?

Philipp: Ich habe die mittlere Reife und wollte eigentlich immer einen handwerklichen Beruf machen. Habe dann aber die Kurve in den Handel gemacht und bin jetzt sehr glücklich darüber.
Sebastian: Ich bin nach meinem Abitur in ein duales Abiturientenprogramm gegangen und habe da eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann und zum Handelsfachwirt mit Ausbilderschein gemacht. Und nachträglich noch den Betriebswirt in Vollzeit. 

Würdet ihr sie im Nachhinein nochmal machen?

Philipp: Ich schon! Ich habe viel Freizeit gehabt, weil ich nicht so viel Schule gehabt habe. Ich wollte nicht studieren.
Sebastian: Wenn ich damals gewusst hätte, wo ich heute arbeite, hätte mir im Nachhinein etwas Technisches mehr geholfen. Trotzdem war es damals eine schöne Zeit.

Was war euer Traumberuf als Kind?

Philipp: Ich wollte Schreiner werden.
Sebastian: Ich hätte gerne bei einem großen Sportartikelhersteller gearbeitet. Bei Adidas hätte ich zum Beispiel gerne die Betreuung für den FC Bayern München gemacht (lacht). 

Was gefällt euch an eurer Arbeit am besten?

Philipp: Der persönliche Erfolg. Man kann sich hier vielfältig ausbreiten und Sachen erleben. Wenn wir Stress wegen eines Liefertermins haben und wir trotzdem alles pünktlich schaffen, ist das ein persönlicher Erfolg für mich. Mir macht meine Arbeit Spaß.
Sebastian: Ja, er hat recht! Es sind die kleinen Erfolge. Man will immer, dass das Team gut dasteht und das Maximum rausholen. Und wenn man sieht, welchen Anteil man an einem Projekt oder am Firmenerfolg hat, ist das wirklich ein schönes Gefühl.

Was ist die größte Herausforderung in eurem Job?

Philipp: Für mich definitiv die Bürokratie, die Gesetze und aktuell die Unterbesetzung. Außerdem auch unsere große EDV-Landschaft, denn man muss mit sehr vielen Programmen und Systemen arbeiten. 
Sebastian: In den letzten Jahren haben wir wirklich viel mitgemacht: von der Corona-Krise bis zum Ukraine-Krieg und Materialknappheit. Was natürlich auch eine Herausforderung ist, ist die Kurzfristigkeit im Maschinenbau. Denn da geht es einfach darum, dass alles so schnell wie möglich geliefert werden kann.

Plant ihr die Zukunft weiterhin hier in der Werner Rädlinger Gruppe und wenn ja, warum?

Philipp: Das ist ein klares Ja! Ich will hier in Rente gehen, weil es mir sehr gut gefällt. Ich mag die Fima, die Familie Rädlinger und meine Kollegen.
Sebastian: Mir hat die Firma in den letzten Jahren viel ermöglicht und die große Chance gegeben, in diesem Alter eine Führungskraft zu sein. Ich habe keine anderen Pläne, als uns und mich persönlich hier weiterzuentwickeln. 

Was ist die beste Erinnerung an euren Job?

Philipp: Ich habe mal bei einer Verhandlung mehr rausgeholt, als ich mir erhofft hatte, und habe dann einen kleinen Freudentanz im Büro aufgeführt. Unser alter Vertriebsleiter hat damals zu mir gesagt, dass er noch nie gesehen hat, dass sich jemand so über einen persönlichen Erfolg freut. Es ist natürlich schön, wen man von außen auch sieht, dass man Freude am Job hat.
Sebastian: Ich war Teil eines Projektteams mit einer sehr langen Planungsphase und vielen Rückschlägen. Und als wir die Brennschneideanlage dann eingeweiht haben, hat mir das ein gutes Gefühl für die Zukunft gegeben. Es war ein schönes Erlebnis.

Wie viele Tassen Kaffee braucht ihr an einem langen Arbeitstag?

Philipp: Das können schon mal drei bis vier Tassen sein.
Sebastian: Minimum vier.

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